Ein fusseliger Mund und ein Kind, das sich weigert, Eis zu essen – was das mit Marken zu tun hat, haben wir von Sandra Rosenfelder erfahren. Als Markenmanagerin bei Kastner & Öhler, “Österreichs schönstem Modehaus”, arbeitet sie täglich daran, die Marke eines der größten Mode-Anbieter in Österreich an allen Kontaktpunkten erlebbar zu machen.
Sandra Rosenfelder, vielen herzlichen Dank, dass Sie heute bei uns sind! Wir steigen wie gewohnt ein: Welche war Ihre Lieblingsmarke in Ihrer Kindheit und welche ist es heute?
Nachdem der Twinni in diesem Blog schon seine Erwähnung fand, entscheide ich mich für die Dachmarke. Eskimo war für mich als Kind DAS Synonym für Eis (ich war eben auch ein bekennender Twinni-Fan… ;-)) Ich kann mich noch sehr gut an das ewige Duell zwischen Eskimo und Schöller erinnern – hatte ein Gasthof „nur“ Schöller im Angebot, war er bei mir sofort unten durch und ich habe das Eis tatsächlich verweigert. Und jetzt? Da gibt es viele… Aber eine sticht doch durch eine besonders langjährige Beziehung hervor: Max Mara. Ich liebe ganz einfach den italienischen Stil und auch die Qualität dieser Marke. Viele Teile begleiten mich schon seit vielen Jahren!
Welche Maßnahmen funktionieren aus Ihrer Sicht am besten, um die eigenen Mitarbeiter für die Marke zu gewinnen?
Darüber sprechen, darüber sprechen und noch einmal darüber sprechen. Nein, sprechen alleine reicht natürlich nicht aus – man muss das Thema Marke vor allem auch erlebbar und angreifbar machen. Für jeden einzelnen. Aber was ich mit dem mantraartigen Einstieg meine: man darf einfach nie aufhören, sich den Mund fusselig zu reden! Auch wenn man sich selbst nicht mehr hören kann und glaubt, bei allen anderen sei es genauso – aus meiner Erfahrung weiß ich: dem ist leider nicht so! Man könnte auch sagen: aus den Augen aus dem Sinn…
In welchen Bereichen des Unternehmens sehen Sie es als größte Herausforderung, die Mitarbeiter beim Thema Marke zu aktivieren?
Meiner Meinung nach ist es eher schwierig in Bereichen, die weiter von der Kernkompetenz der Marke entfernt sind. Als Lifestyle-Unternehmen ist es relativ einfach, die KollegInnen aus dem Marketing oder dem Verkauf für das Thema Marke zu begeistern. Etwas schwieriger ist das schon in der Logistik oder der IT. Da liegt der Fokus vordergründig auf anderen Themen. Erst wenn man das Thema Marke auf die Handlungsbereiche der einzelnen Mitarbeiter herunter bricht und durch konkrete Beispiele aus der Anonymität holt, kann man mit dem Thema andocken.
Nur mal angenommen – wenn Sie nicht für Kastner & Öhler arbeiten würden, welche Marke könnte dann Ihr Herz erobern?
Da gibt es keine Marke, die mir spontan einfällt. Das müsste wohl etwas aus einem anderen Bereich sein – in jedem Fall aber eine Marke, die mich berührt und für deren Werte und Überzeugungen ich bereit wäre, mein Feuer zu versprühen.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Bereich Marke derzeit? Und wie sehen Sie diese Entwicklung in der Zukunft?
Die Digitalisierung spielt eine ganz entscheidende Rolle für das Thema Marke! Ich glaube, wir alle haben in den letzten Wochen und Monaten erlebt, was wir vor kurzem noch für unmöglich gehalten haben. Der Shutdown und die daraus resultierenden Probleme haben dem Thema Digitalisierung eine unglaubliche Kraft verliehen und eine extreme Beschleunigung verpasst. Auch wenn es nicht sofort auf diesem hohen Niveau weiter gehen wird, ist ein Rückgang in „Vor-Corona“ Zeiten für mich nicht denkbar. Deshalb ist jeder einzelne von uns gefordert, die Marke digital top aufzustellen und für die KundInnen auch in dieser Welt in adäquater Form präsent zu sein.