In unserem Interview sprechen wir mit Mike Freche, Global Brand Manager bei der MBCC Group, über den Rebranding-Prozess bei der MBCC Group. Wir erhalten Insights über die Schwierigkeit, eine Vielzahl an Marken unter einem Dach zu vereinen und darüber, wie Brandification aus Kundensicht helfen kann, diesen Prozess zum Erfolg zu führen.
Mike Freche, vielen Dank, dass Sie heute bei uns sind! Geben Sie unseren Lesern zum Start doch ein paar Infos über sich und Ihre Tätigkeit.
Ich bin globaler Markenmanager bei der MBCC Group. In Markenfunktionen bin ich auch schon seit mehr als 20 Jahren tätig und habe mich in meiner Berufslaufbahn schon immer mit der Positionierung von Geschäften beschäftigt. Und irgendwann hieß das dann mal Marke. Irgendwann wurde der Begriff Marke dann schicker. Aber wenn ich darüber nachdenke, war das schon immer mein Thema: Marken formen und diese dann zu Geschäften machen. Das ist ein bisschen meine Leidenschaft geworden über die letzten Jahrzehnte.
Welche Bedeutung hat das Thema Marke für die MBCC Group?
Wir befinden uns zur Zeit im Wandel. Wir sind mit einem globalen Geschäft mit sechs Marken unterwegs. Diese Marken haben mehrere Sub-Brands. Zusätzlich kommen noch die Produktlinien und Produkte dieser hinzu, d.h. die Marken sind für uns als MBCC Group unser Tor zum Kunden – das ist das, was der Kunde wahrnimmt. Das ist das, wo wir den Kontakt zum Kunden haben, wo wir unsere Geschäfte machen. Der Kunde kauft sein Produkt von der PCI, von der Thermotek oder von Colorbiotics in Amerika. Oder global von Master Builders Solutions. Das ist viel weniger die MBCC Group – vor allen Dingen, weil wir noch so jung sind.
Sie haben gerade die Vielzahl an Marken erwähnt. Welche konkreten Herausforderungen gibt es für Sie aktuell im Bereich Marke?
Man muss dazu wissen, dass es uns als MBCC Group erst seit Oktober gibt. Wir sind quasi das “alte” Bauchemiegeschäft der BASF und sind durch den Verkauf zum 1. Oktober rausgelöst worden aus der BASF. Dann kann man sich ungefähr vorstellen, dass wir mitten in einer Rebranding-Phase sind. Wir haben ein bisschen vorgearbeitet im Markenmanagement – auch mit der Kommunikation zusammen. Aber los geht es erst, wenn es los geht. Wir sind ca. 80 verschiedene Gesellschaften mit sechs verschiedenen Marken. Das ist schon ein Brett. Das ist die größte Herausforderung, die wir gerade stemmen müssen und das in relativ kurzer Zeit – es gibt ja auch definierte Grace Periods, die man einhalten muss. Ich muss manchmal sagen, dass es sehr gut läuft und muss da auch meinen Kolleginnen und Kollegen danken, die im Marketing und in der Kommunikation, in den verschiedenen Gesellschaften der Welt da draußen arbeiten und einfach mit Herzblut und viel Know-How daran arbeiten, dass wir das umgesetzt bekommen. Dass das jetzt auch neu wird, dass die neuen Designs, die neuen Werte, die neuen Verknüpfungen umgesetzt werden. Das ist schwer, macht gerade aber unglaublich viel Spaß.
Wie sieht denn für diese Mammut-Herausforderung Ihr Zielfoto aus? Wo wollen Sie hin und wie setzen Sie Brandification konkret im Hinblick auf Ihre Zielsetzung ein?
Zuerst ist das Ziel mal das Rebranding zur Zeit. Gleichzeitig schaut man sich natürlich die Marken an und guckt, wo man etwas Nachschärfen muss, wo man in diesem neuen Gebilde MBCC Group noch etwas justieren muss. Wir haben beispielsweise bei zwei Marken eine Repositionierung gleich mitgemacht, da sie entweder noch gar nicht richtig positioniert waren oder weil das einfach immer hinten runtergefallen ist oder weil wir im neuen Konstrukt eventuell neu denken müssen. Das kommt dann parallel zu dem Rebranding hinzu. Brandification hilft uns dabei sehr stark, diese Verknüpfungen zu halten. Um auch zu wissen, was an den Touchpoints getan wird, wo nachgeschärft werden muss, wo die neuen Ideen sind und ob diese überhaupt beim Kunden ankommen. Das ist mit Brandification natürlich deutlich einfacher, als wenn ich das mit Excel Tabellen oder mit E-Mails hin- und herschiebe. Wir machen momentan unglaublich viel virtuell. Da hilft das Tool enorm.
Sie nutzen Brandification nun seit ca. zwei Monaten. Welches erste Zwischenfazit würden Sie zur Nutzung ziehen?
Das ist ein cooles Tool. Ich habe das Tool damals bei der Vorstellung schon als cool empfunden und mir gedacht, dass es uns einen großen Nutzen bringen kann. Wir haben dann auch Trainings gemacht und die ganzen Markeninhaber bzw. die ganzen Markenverantwortlichen der Länder auch ein bisschen aufgegleist, damit diese dabei mitmachen. Man sieht aber jetzt nach zwei Monaten, dass es langsamer anläuft, als ich es mir gewünscht habe. Das ist aber ein internes Thema, da die Kolleginnen und Kollegen durch das ganze Neue zur Zeit sehr viel auf dem Buckel haben. Wir werden mit Sicherheit im Herbst einen Brand Check machen, den das Tool ja auch kann – sozusagen auditieren, wie es funktioniert. Dass der Prozess langsamer anläuft, als ich erwartet habe, liegt einfach an den Aufgaben, die die anderen momentan an der Backe haben, welche sie bewältigen müssen. Aber das Tool und euer Training wird von allen da draußen sehr wertgeschätzt. Die begrüßen das auch alle, dass wir so etwas haben.
Nachdem Sie ein bisschen Einblick in das Tool bekommen haben: Wem würden Sie Brandification empfehlen?
Jedem, der da draußen Marke, auch Markenmanagement, ernsthaft betreibt und vor allen Dingen seine Markenführung an verschiedensten Kontaktpunkten auch mal nachvollziehen will – auch nach einem halben oder Dreivierteljahr. Jedem, der sich überlegt, wie man diese Kontaktpunkte vielleicht mit einer Customer Journey verbinden kann. Wie kann ich das vielleicht auch mal kontrollieren, was ich da tue? Wie kann ich schnell justieren, schnell reingucken, schnell auch mal in Kontakt mit demjenigen kommen, der da draußen an dem Touchpoint arbeitet? Das digitale Momentum, das ihr da aufgesetzt habt, macht es einfach unglaublich schnell. Jemand, der schnelle Ergebnisse haben will oder schnell Zeit für seine Markenführung will, der kommt an einem digitalen Tool wie Brandification nicht vorbei.
Wie würden Sie Brandification in nur einem Satz beschreiben?
Ich würde Brandification beschreiben als eine Kombination aus Fachwissen, Leidenschaft und der Freude zur Unterstützung. Das fasst es gut zusammen. Als ich euch am Anfang kennengelernt habe, ist es mir schon aufgefallen: Ihr steht hinter dieser Sache, ihr steht hinter euerm Tool. Ihr habt ein enormes Know-How, ihr habt Spaß an Marke und ihr habt mit dem Tool etwas geschaffen, was ich so vorher noch nicht gesehen habe. Und das ist eine hochinteressante Geschichte.
Ich glaube es ist ganz wichtig, dass man verstehen muss, dass Marke etwas mit Lust zu tun hat – mit der Lust zum Tun. Ich erlebe in meiner Markenwelt immer, wenn du Positionierungen machst, wenn du auch mal da reinguckst in die Werte und Tiefe einer Marke, dann hat es immer entweder mit Notwendigkeit oder Lust zu tun. Also die Not, etwas Tun zu müssen, weil es nicht läuft. Oder die Lust dran, etwas zu verändern. Ich habe jetzt gerade die letzten vier Monate eine unserer Marken positioniert mit einem Team zusammen, ganz virtuell, und die hatten Lust darauf. Und das hat den Prozess sehr einfach gemacht. Die sagten das war die richtige Zeit, wir müssen das jetzt tun. Trotz dieses virtuellen Themas haben wir das in vier Monaten geschafft und das ist eine tolle Geschichte. Und ich kann jedem da draußen nur sagen, jeder der Marke angeht und das wirklich ernst meint: Es gibt immer nur die zwei Wege. Entweder ihr müsst es tun, weil es notwendig ist, dann tut es aber mit allem Herzblut. Es wird deutlich einfacher, wenn ihr Lust darauf habt.